Schülerinnen aus Mwanza in Würzburg – Mai 2011
Schülerinnen aus Mwanza ab 4. Mai 2011 in Würzburg
ENGLISH VERSION KWA KISWAHILI SIEHE AUCH: WÜRZBURGER SCHÜLERINNEN IN MWANZA
Eigentlich kann jetzt nichts mehr schief gehen: Die Visa sind von der deutschen Botschaft für die 11 Hauswirtschaftlerinnen mit ihren zwei Lehrerinnen Flaviana Minde und Joyce Kinabo erteilt. Die Gruppe befindet sich schon in Daressalam, wo am 3. Mai der Interkontinentalflug beginnt. Sr Berntraud, eine Würzburger Erlöserschwester, umsorgt sie bereits in Dar.
In Würzburg sind die Handtücher schon liebevoll mit den Namen der Gäste bestickt worden. Die Klasse H III 12 der Berufsfachschule für Hauswirtschaft an der Klara-Oppenheimer-Schule hat sie mit ihrer Fachlehrerin Martha Öhrlein gefertigt.
Nach Begrüßung der Mwanzaner auf dem Frankfurter Flughafen am 4. Mai durch ein 7-köpfiges Team aus Würzburg werden die jungen Frauen Unterkunft im Kilianeum beziehen – wo die eingestickten Namen ihnen helfen werden, sich heimisch und willkommen zu fühlen.
Zum Abendessen werden die 13 Gäste in der Regel bekocht. Dafür werden noch hilfreiche Köchinnen und Köche gesucht. Notfalls kann auch ein Restaurant-Abendessen gesponsort werden. Meldungen bitte an Michael Stolz, 0931 96481
17.00 h am Mittwoch im Kilianeum, 3. Stock: Noch können sie es nicht fassen: Das Ziel ihrer Reise ist erreicht: Würzburg, die Partnerstadt Mwanzas. Über 6000 km Flug hinter sich, im letzten Augenblick in Daressalam noch das Verbot des „General Director of VETA“, des Ministerialbeauftragten für die Berufsschulen in ganz Tansania: Diese Reise sei nicht ordnungsgemäß an die Zentrale gemeldet worden. In höchster Not Anrufe von Joyce Kinabo beim Vorsitzendes des M.W.A.N.Z.A. e.V. , beim Städtepartnerschaftsbeauftragte Joseph Mlinzi in Mwanza – und knapp vor dem letzten Aufruf zum Einchecken für den Flug nach Dubai das OK von höchster Stelle. Da konnte auch die etwas unbequeme Nacht im Flughafen Dubai dann nicht mehr stören: Es war für die 13-köpfige Gruppe nun klar: Es klappt!
Um 13.15 h war die Landung in Frankfurt vorgesehen, erst nach 14.00 h konnte dann der stürmische Empfang in der Halle E des Terminals 2 erfolgen: „Jambo, jambo Bwana …“ Erleichtert lagen sich alle in den Armen: eine achtköpfige Empfangsgruppe hatte sich aus Würzburg auf den Weg gemacht: Die drei Organisatoren Doris Mehling (Fachleiterin für Hauswirtschaft an der Klara-Oppenheimer-Schule), Homaira Mansury (Dozentin an der Akademie Frankenwarte), Michael Stolz (Vorsitzender des M.W.A.N.Z.A. e.V.), Asumpta Lattus (Tansanierin und Referentin im Einführungsseminar) samt vier Schülerinnen aus der Würzburger Fachakademie für Hauswirtschaft, die im letzten Juli in Mwanza gewesen waren.
Ab 14.00 h beruhigte die wunderschöne Busfahrt durch den Spessart die Gemüter; neugierige Fragen, erste Wiederannäherungen an alte Bekannte. Flaviana Minde, 39, Hauswirtschaftslehrerin an der VETA in Mwanza, ist das erste Mal außerhalb Afrikas. Sie ist noch ganz erfüllt von den Schwierigkeiten der letzten Tage. „Es ist eine harte Zeit für die jungen Frauen gewesen, aber sie haben nicht aufgehört dran zu glauben, dass es doch noch klappt. “Was erwartet sie von ihrem Aufenthalt in Deutschland? „Alles soll sich doch hier um genaue Zeiteinhaltung drehen; ich bin gespannt, wie das geht.“ Und dass vieles hier schneller gehe, leuchte ihr schon ein. Dazu gebe es ja auch meist eine bessere Ausstattung. Was möchte sie erfahren? „Normales deutsches Essen will ich kennen lernen, ein normales Hotel möchte ich sehen. Und ich bin gespannt auf die vielen Glocken, die man in Würzburg hören kann.“
Joyce Kinabo, 39, ihre Kollegin, äußert ihre Erwartungen: „Ich will sehen, wie ihr lebt. Und es soll hier so viele Museen geben, die will ich alle sehen. Befürchtungen habe ich keine. Ihr sorgt ja so sehr für uns.“ Sie war bereits vor drei Jahren in Kanada. Seit Februar ist sie an eine Hotelfachschule nach Entebbe in Uganda gewechselt. Beim Besuch im Vorjahr hatte sie das sehr intensive Programm für die Würzburger gestaltet.
21.30 h in der Akademie Frankenwarte: Alle sind geschafft vom Tag, der mit einer Einführung in der Bildungsstätte seinen Abschluss gefunden hat. Der Transport ins Kilianeum soll erfolgen. Aber wo sind die afrikanischen Gäste? Rufe verhallen in der Dunkelheit. Das gibt es doch nicht. Sie können doch nicht verschwunden sein. Da werden sie auf der Straße Richtung Würzburg gesichtet – auf eigene Faust in die Stadt zurücklaufend, aber zunehmend frierend. Wie hatten doch viele bei der Vorstellungsrunde gesagt: „My dream has come true. I am so happy to be here, but it is so cold.“
Empfang bei der Würzburger Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake
Beim ersten Stadtrundgang zeigt Eva-Maria Barklind-Schwander den Gästen den Markt. Sie ist in der Stadtverwaltung bei Würzburg International auch für die Städtepartnerschaft mit Mwanza zuständig.