Tanzende Gruppen von jungen Leuten, schwarz und weiß bunt durcheinander.
Modische Upcycling-Produkte, Taschen und Mäppchen, in Mwanza gefertigt.
Berichte über IT-Aktivitäten in der Stadt am Viktoriasee, Kunst aus der Partnerstadt.
Lange Gespräche mit der Kulturministerin Claudia Roth.
Eine durchwegs positive Bilanz konnte Michael Stolz, der Vorsitzende des MWANZA eV, nach dem Africa Festival ziehen, „Wir sind zum Treffpunkt für Leute aus Mwanza, dort geborene oder touristisch dorthin verschlagene, geworden. Es war eine mitreißende Atmosphäre.“ Trotz der gelegentlich vom Regen heimgesuchten vier Tage überwog die Freude, alte Freunde wiederzusehen. Simon, ein Praktikant, der im Herbst drei Monate dort war, brachte sich wortreich ein: „Ja, drüben haben wir Sport zusammen gemacht, waren abends in der Disco. Ich habe alte Freunde wiedergefunden.“ Zu Songs aus Mwanza sangen und tanzten Merian, Deo und Daudi, afrikanische Studierende aus Schweinfurt, und mancher „Volunteer“, die Texte beherrschend.
Der Absatz der Upcycling-Produkte, die in einer Lederwerkstatt mit ausgedienten Bällen in Mwanza hergestellt wurden, lief gut. Mister Mmari, der Werkstattleiter, konnte auf Englisch das Verfahren erläutern. „Zuerst werden die noch gebrauchsfähigen Bälle in Vereine verteilt, erst später werden sie auf Taschen und Mäppchen aufgenäht. So ergibt sich modische Ware, die etwas ganz Besonderes ist.“
Der Mwanza eV informierte über verschiedene soziale Projekte in Mwanza und speziell über die vier einwöchigen Robotikkurse, die er seit September letzten Jahres in Mwanza organisiert hat. Eine Rakete, ein motorisierter Frosch und eine selbst gebastelte Taschenlampe waren Anschauungsmaterial. „Die Begeisterung über selbst konstruierte Geräte war riesig; am Präsentationstag staunten die Eltern über das, was ihre Kinder zustande gebracht hatten. Nächste Woche findet der nächste Kurs statt“, beschrieb Thoams Barcatta, selber IT-ler, schmunzelnd, „ und für weitere Kurse brauchen wir jeweils 2500,00 € an Spenden.“
Sule, der inzwischen mit einer Deutschen ein Kind hat, stellte seine eigenen Kunstwerke und solche der Künstler-Initiative Mwanza vor. „Die Resonanz war dieses Jahr besonders gut“, urteilte er.
Höhepunkt war der Besuch der Kulturministerin Claudia Roth, der Chemele und Simon das Ballprojekt vorstellten. Auch die Robotikkurse begeisterten sie. Wie die Aufarbeitung der Kolonialzeit besser gelingen kann, diskutierte sie mit Ramona Seitz, die darüber schon Jahre gearbeitet hat. Beim Besuch von Präsident Steinmeier war sie ebenfalls dabei. „Die Thematik des Films Das leere Grab betrifft in Mwanza auch Familien, die nach den Häuptern ihrer Vorfahren in Deutschland suchen“, wusste sie.