Mwanza im März 2016

Unser Mitglied Ramona Seitz war Ende März für einen Kurzbesuch in Mwanza. Hier ihr Reisebericht mit vielen Impressionen:

Ende März war ich für eine Stippvisite von vier Tagen in Mwanza. Es waren – endlich mal – vier produktive Tage.

Im Mwanza City Council habe ich zusammen mit Freunden des M.W.A.N.Z.A. e.V. die Acting City Direktorin, Mrs. Kusiga, getroffen. Das Gespräch war produktiv und hat Bewegung in festgefahrene Prozesse und Projekte gebracht, wie ich nun einige Wochen später sagen kann. Freut mich sehr.

Foto v.l.n.r.: Jacob Rohunyora (TAREA Lake Zone), ich, Mrs. Kusiga, Obadia Kalumbete (Tunaweza), Nicolas Salbach (dt. Volontär bei TAREA Lake Zone)

Außerdem haben wir im City Council Edwin Magere (rechts im Bild) getroffen. Er ist der Generalsekretär von LVRLAC (Lake Victoria Region Local Authorities Cooperation).

Edwin, Obadia und Jacob sind drei der zehn Teilnehmer der NGO-Delegation, die Mitte bis Ende Juni Würzburg besuchen werden. Alle freuen sich schon sehr auf diese Reise.

Wie immer habe ich auch viele Freunde besucht. Die folgende wunderbare Familie ist in Mwanza mein „zweites Zuhause“. Bei ihnen esse ich oft und sehr gerne zu Abend.

Diese Familie wird von „Mama Rose“ (in gelbem T-Shirt) geführt und sie ist eine wunderbare Frau. Lange bevor das Zuhause der Familie Strom oder fließendes Wasser hatte, hat Mama Rose zusätzlich zu ihren vier eigenen Kindern und zwei Enkelkindern auch noch vier Waisenkinder aus der Nachbarschaft aufgenommen. Ganz links auf dem Sofa eines dieser vier Waisenkinder. Darüber hinaus leitet sie ein Nachbarschaftsprojekt, in dem ca. siebzig Kinder nachmittag Hausaufgabenbetreuung bekommen. Das ist soziales Engagement und Zivilcourage!

Gekocht wird traditionell – und das Essen ist (meist) so lecker!

Mit der Mutter des Hauses, Mama Rose, sowie zwei Volontärinnen der Fußballcharity war ich auch (Foto vom Januar 2016) im Stadion, um ihrem Sohn Kalos beim Fußball zuzuschauen. FrauenPower auf der Tribüne!

An meinem letzten Abend in Mwanza gab es am Tunza Beach einen BBQ mit unseren Freunden:

Es war ein wunderbares Fest. Wir hatten auch unglaubliches Glück mit dem Wetter. Es war der letzte Abend, bevor der erste „Big Rain“ der Regenzeit am Morgen darauf niederprasselte.

Spontan hatte ich am Vorabend des Festes Joseph Elias, den Direktor, des von mir unterstützten Straßenkinderheimes und Waisenhauses Fonelisco, gefragt, ob die Kinder „Traditional Dancing“ aufführen könnten.

Und noch spontaner habe ich am Tag des Fests morgens beschlossen, die Kids auf meine privaten Kosten zum BBQ einzuladen. Was für eine Freude! Ich habe die Kinder ja schon oft glücklich erlebt, aber ich glaube, das war das erste Mal, dass ich sie mit derart großer Vorfreude erlebt habe: „Und wir werden wirklich Pommes und Ketchup bekommen? Echt?“ – „Ja, und Ziegenfleisch“ 🙂

Den ganzen Tag wurde auf das Fest hingefiebert. Ihr Traditional Dancing war dann auch ein schöner Programmpunkt.

Hier das Gruppenbild am Ende des Festes. Auf der Homepage des M.W.A.N.Z.A. e.V. gibt es auch eine Bildergalerie mit weiteren Fotos von diesem schönen Abend:http://mwanza.de/index.php/de/bilder-galerie/ein-fest-aus-anlass-des-staedtepartnerschaftsjubilaeums

Tja, am nächsten Morgen stand ich dann mit (von Tunaweza) prall gefüllten Taschen am Flughafen in Mwanza. Ich hatte nur fünf Meter von Auto bis Überdachung gehabt, aber nun ja: Es war eben ein „Big Rain“ 😉

In Dar Es Salaam hatte mich dann noch ein junges, aus Mwanza stammendes Paar in ihr Zuhause eingeladen. Platz für einen Tisch gibt es nicht, aber hakuna matata! – Das Essen war sehr gut.

Abschließend noch einige Urlaubsfotos, denn ich hatte die Reise nach Tansania im März mit einem Urlaub auf Mafia-Island verbunden. Das war – mit Abstand – mein bisher schönster Urlaub.

Die Ruhe auf Mafia-Island, verbunden mit einsamen weißen Sandstränden und dem tiefblauen Indischen Ozean – einmalig schön. Ich hatte dort einen Yoga-Retreat gebucht; es war herrlich 🙂

Zum ersten Mal habe ich bei einem Ausflug nach Chole Island, einer winzigen Insel mit nur ca. 1.300 Einwohnern, in einer Bucht vor Mafia Island gelegen, die bekannten „Fliegenden Füchse“ gesehen.

Einer war so freundlich extra für mich bei Tageslicht eine Ehrenrunde zu drehen, sodass ich diese netten Fotos machen konnte:

„Flying Fox Flying“:

Noch ein Fun-Fact: Die nächsten zwei Bilder werden umso lustiger, wenn man weiß, dass es auf Chole Island abgesehen von diesem Dorfplatz fast nur Pfade gibt, auf denen maximal ein Fahrrad durchpasst. So kommt es auch, dass dieser „Rettungswagen“ eher Dekoration ist. Aber man ist sehr stolz auf die „Insel-Ambulance“:

Hier interviewen mich Kinder, die während meines Inselspaziergangs auf mich zugestürmt kamen. „Mzungu“-rufend natürlich, man gewöhnt sich daran 😉 Umso schöner war dann das Gespräch mit den interessierten Kids, die sich riesig freuten, dass ich ein paar Sätze Suaheli spreche.

Die Spuren der arabischen Kolonialzeit sind auf Chole Island sind noch gut zu erkennen. Beeindruckend, diese Architektur.

Fazit: Wer nach Tansania reist und als Abschluss noch einige Tage Strandurlaub am Indischen Ozean machen möchte, der findet neben den schönen Stränden nahe Dar Es Salaam oder auf Zanzibar auch in Mafia Island eine empfehlenswerte Alternative.

Zum Abschluss noch eine frohe Kunde: Nach meiner Rückkehr nach Deutschland erreichten uns – endlich – die Bilder, auf die wir so lange hingearbeitet hatten.

Die Photovoltaikpanels aus dem Luchelele-Fischerlampenprojekt, welche noch immer dem M.W.A.N.Z.A. e.V. gehören, sind zur Viktoria Memorial School überführt worden. Dort werden sie nun (hoffentlich!) verlässlich, da netzunabhängig, Strom für den neuen Computerraum der Schule liefern. Hier Fotos von der Überführung:

Herzliche Grüße

Ramona