Trommelworkshops mit Benjamin Mgonzwa

Trommelworkshops von Benjamin Mgonzwa im Landkreis Würzburg

 

 

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Das Bild zeigt Mgonzwa beim Einzug in den Günterslebener Kindergarten Erdenstern.

 

Im Oktober führte der Tansanier Benjamin Mgonzwa, Absolvent der Kunstakademie in Bagamoyo, mehrere Trommelworkshops im Landkreis durch. Er war in Rimpar im Rahmen der Sing- und Musikschule sowie in Kindergärten in Güntersleben und Veitshöchheim aktiv. Das Projekt war vom M.W.A.N.Z.A. e.V. eingefädelt worden, da Mgonzwa aus der Nähe von Mwanza stammt, der Partnerstadt Würzburgs am Viktoriasee.

 

„Löwe – Krokodil“,  mit Begeisterung wiederholen die Kinder diese Silben. Sobald sich der Rhythmus eingeprägt hat, wird er durch Trommelschläge verstärkt. „Wir wollen mit diesen starken Tieren fertig werden, dass wir keine Angst mehr vor ihnen haben müssen“, erklärt der 34-Jährige strahlend seiner Trommelrunde. Mit 30 Trommeln im Gepäck reist er an, so dass jeder selbst ein Instrument in Händen hält. „Riesenschlange – Pause“, und wieder werden die Worte in Trommelsprache umgesetzt.

Begonnen hatte der Tag damit, dass die Kinder im Gänsemarsch die Trommeln aus dem Auto hereingeholt hatten. In vier Gruppen wurden am Vormittag alle Kinder des Kindergartens Erdenstern in Güntersleben von der musikalischen Lebendigkeit des Multitalents angesteckt. „1-2-3-4 Füße haben wir. / und kein andres Tier – hat so ein’ Hals wie wir“, tönte es wenig später. Afrikanische Kinderlieder zur Gitarre brachten zwischendurch Abwechslung.

 

Wie kommt Benjamin Mgonzwa dazu, solche Trommelworkshops für Kindergärten und Schulen anzubieten? „Ich habe erlebt, wie mir Musik, Tanz und Trommeln geholfen haben, Stärke und Selbstbewusstsein zu finden“, urteilt er und dann erzählt er seine Geschichte, die in Bujora, einem Museumsdorf, etwa 20 km außerhalb der Großstadt Mwanza, beginnt. Durch Tanzen und Trommeln war er einem englischen Touristen aufgefallen, der dem begabten Jugendlichen eine Ausbildung an der Kunstakademie ermöglichen wollte. Nach mancherlei Schwierigkeiten gelang das auch. „Dass ich nach Deutschland kommen konnte, verdanke ich einer weiteren Fügung“, fährt er fort. So war die Einladung zu einer Landesgartenschau sein Einstieg zur Arbeit mit deutschen Kindern.

Auf seiner Homepage www.trommel-kinder.de verrät er seine musikpädagogischen Ziele: „Stärkung des Selbstvertrauens • verbessertes Körpergefühl • Rhythmusgefühl • Lebensfreude • Sinn für Gemeinschaft • Kooperation in der Gruppe“.

Dass er diese Ziele tatsächlich auch erreicht, kann Annette Geiger von der Sing- und Musikschule in Rimpar bestätigen: „Mit viel Einfühlung und seiner ruhigen Ausstrahlung hat er die Musikbegeisterung der Kinder freigesetzt. Gerade die Lebensfreude und das Gemeinschaftsgefühl habe ich als Einstieg für meine Trommelkurse gut nutzen können.“

 

„Der starke Kindergarten“ in Veitshöchheim wird ihn bei nächster Gelegenheit auch wieder zu sich rufen. Romy Blechschmidt ist von seinem magisch-eindrucksvollen Auftreten noch ganz begeistert: „Mit seinem pädagogischen Geschickt hat er die Kinder verzaubert. Das ganz Andersartige hat ein zartes Mädchen zuerst in Angst versetzt, sie kämpfte mit den Tränen, wollte aber unbedingt dabei bleiben.“ Masken und Lieder hätten seine Tiergeschichte ganz lebendig werden lassen. “So einfach, aber toll!“, war ihr Resumee.

 

Diana Ziegler vom Kindergarten Erdenstern aus Güntersleben: „ Seine Reise durch unsere Kontinente-Kindergruppen hat zu spannenden Begegnungen geführt. Sein Begrüßungslied singen wir noch heute. Den Kindern unvergesslich ist sein Zauberfrosch geblieben.“

 

Der kulturverbindende Aspekt, dass ein anderer Zugang zur Musik besonders reizvoll sein kann, wurde besonders im gemeinsamen Proben mit dem Chor VOICES auf dem Heuchelhof greifbar: „Da hab ich drei Stunden gebraucht, um hinter diesen afrikanischen Rhythmus zu kommen“. So klagte der Dirigent Fred Elsner lachend, nachdem er eine Komposition von Benjamin Mgonzwa für vier Stimmen gesetzt hatte. Gelächter kam im Chor immer wieder auf bei der verschmitzten Doppel-Leitung der beiden Musiker, die sich immer wieder mit freundschaftlich-ironischen Bemerkungen gegenseitig auf die Schippe nahmen. „Mwezi wangu“ wird beim Benefizkonzert der VOICES im Mainfrankentheater am 26.10. um 19.30 h erklingen. Karten sind im Falkenhaus und an der Abendkasse erhältlich.

Durch Benjamin Mgonzwa aus der Region Mwanza hat auch die Region Würzburg von der Städtepartnerschaft profitiert.

Mgonzwa trat auch zusammen mit dem Würzburger Gospelchor „Voices“ auf.