Geschichte der Partnerschaft Würzburg – Mwanza
Dennoch besuchte Oberbürgermeister Dr. Zimmerer im Rahmen einer Ugandareise zur Eröffnung eines Leprakrankenhauses des Deutschen Aussätzigen Hilfswerks Mwanza und wurde dort am 8. Februar 1966 mit der Resolution des dortigen Stadtrates überrascht, eine Städtepartnerschaft mit Würzburg einzugehen. Am 28.6.1966 stimmt auch der Würzburger Stadtrat einer Partnerschaft mit der Stadt am Viktoriasee zu. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass das neu in Mwanza eingerichtete Pasiansi Jugendzentrum mit Materialspenden unterstützt und einer Lehrkraft des Jugendzentrums eine einjährige Ausbildung in Würzburg ermöglicht werden sollte. Im Laufe der nächsten Monate entstand ein regelmäßiger Briefwechsel zwischen beiden Städten.
Ein Sonderflug der Lufthansa zur Eröffnung der Flugverbindung Daressalaam – Frankfurt ermöglichte den ersten offiziellen Besuch des Stadtdirektors Sachak Victoriabarsch für den Export mit dem Stadtratsvorsitzenden Hassani im Januar 1967 in Würzburg. Während dieses Besuchs wurde die Idee geboren, drei Tansaniern mit Zuschüssen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit eine Ausbildung in Würzburg zu ermöglichen. Obwohl das Bundesministerium nach monatelanger Prüfung einen Zuschuss in Aussicht stellte, wurde dieses Fortbildungsvorhaben nie durchgeführt. Gründe hierfür waren zunächst, dass die Stadt Mwanza den für die Bezuschussung erforderlichen Voraussetzungen nicht nachkam und die erbetenen Angaben über potentielle Bewerber nicht einreichte. Dann wurde das Amt des Stadtdirektors in Mwanza neu besetzt und die Bearbeitung des Projektes erneut verzögert. Erst im Herbst 1968 teilte der neue Stadtdirektor von Mwanza mit, dass mit Erlaubnis der tansanischen Regierung die Stadt Mwanza gerne das Angebot für die Ausbildung der drei Stipendiaten annehmen wird.
Durch den Oberbürgermeisterwechsel in Würzburg und die Auflösung der kommunalen Selbstverwaltungsorgane in Tansania schliefen die Beziehungen zwischen den Städten ein. Die Partnerschaft geriet auf beiden Seiten in Straßenszene in Mwanza Vergessenheit, bis die Stadt Mwanza -nach Wiederherstellung der Stadtratsinstitutionen im Jahre 1982- erst 1988 an George Nhigula, den Abgeordneten der Stadt Mwanza und zugleich stellvertretenden Präsidenten der tansanischen Nationalversammlung mit der Bitte herantrat, eine geeignete bundesdeutsche Partnerstadt zu suchen. Gleichzeitig, jedoch unabhängig von den Bemühungen in Tansania, ergingen von Seiten Würzburgs erneut Anfragen an die Deutsche Botschaft in Tansania und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (gtz) mit der Bitte um statistische und allgemeine Daten über die Stadt Mwanza.