Expertin aus Mwanza ab 22.11. in Würzburg
Expertin aus Mwanza ab 22.11. in Würzburg (KW 47)
„Bei uns Tansaniern …“, beginnt Mama Salalah, wenn sie Zustände in dem ostafrikanischen Land südlich des Viktoriasees beschreibt. Man merkt sofort, dass sie längst in ihrer zweiten Heimat verwurzelt ist, auch wenn ihr noch die tansanische Staatsangehörigkeit fehlt. Nicht mehr lange. Denn die 45-jährige gebürtige Koblenzerin mit dem deutschen Namen Christiane Strauch lebt schon lange Jahre in Würzburgs Partnerstadt Mwanza und ist eine Anlaufstelle für junge Praktikanten, die sie in die sprachliche und kulturelle Welt Tansanias einführt, Sie arbeitet dort nämlich als Dozentin an der iltc, dem International Languages Training Centre. Auch bei Würzburger Delegationen war sie wiederholt unterstützend tätig, zuletzt beim Besuch der Schülerinnen der Fachakademie Hauswirtschaft der Klara-Oppenheimer-Schule im Juli dieses Jahres. Gegenwärtig unternimmt sie eine Vortragsreise durch Deutschland, die sie von Berlin über Düsseldorf und Koblenz bis nach Würzburg führt. In der Woche ab dem 22.11. hat sie der M.W.A.N.Z.A. e.V. hierher eingeladen. Die Vormittage sind für Schulen vorgesehen. Bisher haben das Landkreis-Gymnasium in Veitshöchheim, die Hauptschule Heuchelhof, die Gemündener Realschule sowie die Klara-Oppenheimer-Schule das Angebot angenommen.
Wie breit die Themenpalette ist, die die Afrikanistin anbietet, zeigt sich an den Veranstaltungen: Am Montag., den 22.11. 20.00 h steigt sie mit dem verblüffenden Thema: „Eheboykott – ein neuer Weg der Aidsprävention“, Ort: Grünes Büro in der Textorstraße 14. Eine ungewöhnliche Selbsthilfegruppe von AIDS-Witwen wird in Mwanza von Mama Salalah begleitet; diese waren durch ihre mittlerweile gestorbenen Männer infiziert worden.
Am Donnerstag, den 25.11. um 19.00 h referiert die Mwanza-Expertin in der Umweltstation über das Thema Abfall und Wiederverwertung in dem afrikanischen Land. Freitag, 26.11., 14 –18 h und Samstag 10 –1 14 h bietet sie einen Crash Kurs Kisuaheli an der KHG, Hofstallstr. 4. Dort kann man sich auch anmelden (0931/354530). Unter www.mwanza.de findet sich ihr Themenangebot vollständig. Buchungen sind noch möglich, da noch Luft in ihrem Kalender ist.
Außerdem freut sie sich auf ein Wiedersehen mit den angehenden Hauswirtschaftsleiterinnen, deren Nachbereitungsseminar auf der Frankenwarte sie mitgestaltet.
Der M.W.A.N.Z.A. e.V. hat sie eingeladen, um dadurch auch den Stipendienfonds ihres Bildungszentrums in Mwanza zu unterstützen, das Kurse in Deutsch und Englisch sowie in Computeranwendung anbietet, aber auch Einzelfallnachhilfe nach Bedarf.
Nach 2006 ist dies der zweite Besuch von Mama Salalah in Würzburg, wohl der letzte, den sie als Deutsche (der Staatsangehörigkeit nach) unternimmt.
Ein zweites Mal kommt Mama Salalah nach Deutschland (nach 2006), dabei auch eine Woche nach Würzburg. Sie bietet eine Reihe von Themen an, die sie aus ihrer Perspektive darstellen wird. Wer sie kennt, weiß, dass sie als gebürtige Deutsche längst eine afrikanische Sicht der Dinge vertritt. Seit Längerem bemüht sie sich um die tansanische Staatsbürgerschaft.
Ihre Themen lassen sich den Fachbereichen Geographie, Ethik, Religionslehre, Sozialkunde zuordnen. Auch als afrikanische) Englischreferentin kann sie eingesetzt werden.
Die Städtepartnerschaft Würzburg — Mwanza hat sie bereichert durch ihre genaue Kenntnis beider Kulturen (auch Sprachen) — zum Nutzen mancher deutscher Praktikanten und als kompetente Anlaufstation für Würzburger Delegationen.
THEMEN:
THEMENKREIS ÖKONOMIE.
Wenn sich ein Generalstreik gegen die Arbeiterschaft richtet, die Situation der Arbeiter in Tanzania.
Vom afrikanischen Sozialismus zur Privatwirtschaft,
Politik und Entwicklung in Tanzania.
Kulturkonflikt, wenn ein Land sozialistisch denkt und kapitalistisch wirtschaftet……..Tanzania im Umbruch.
Die tanzanische Bildungskrise oder
Wer viel lernt arbeitet wenig, über den Zusammenhang von Kultur und Bildung als ein zentraler Faktor der Entwicklungshemmung.
Kilimo kwanza – der Primat der Landwirtscchaft in der tanzanischen Wirtschaftspolitik.
THEMENKREIS POLITIK
Agenda 50/50 2010, 50% aller Führungspositionen gehen an Frauen:
Revolution oder Evolution???
Der Kampf gegen Korruption im Wahlkampf
oder das Ende der Opposition
Die Erneuerung der Regierungspartei und die Opposition.
Analyse der aktuellen Parteienlandschaft in Tanzania.
Woran krankt die Opposition?
oder
Bedeuten mehr Parteien auch mehr Demokratie?
Über die große und die kleine Korruption
oder was ist ein guter Bürgervertreter?
THEMENKREIS FRAUEN
Gendereconomy, oder „was soll ich arm sein wenn ich schön bin“,
wie Frauen ihr Geschlecht verWERTen……
Frauen sind die besseren Volksvertreterinnen,
warum die tanzanische Regierungspartei auf die Frauen setzt.
Frauenwirtschaft, die Bedeutung der Frauen für die tanzanische Wirtschaft
Aids hat ein Geschlecht – Frauen und HIV
Frauenalltag in Tanzania.
THEMENKREIS HIV/AIDS
Aids ist weiblich – Frauen und HIV in Tanzania.
Jugend und HIV
Champion, die Kampagne für den neuen Mann
Thabo Mbeki hat doch Recht, HIV ist eine Krankheit der Armut
Der Virus und das Patriarchat.
HIV und die Dominanz des mänlichen Geschlechts
Eheboykott – ein neuer Weg der Aidsprevention.
Bei Interesse bitte rückmelden an Michael Stolz 0931 96481, m_stolz@web.de <mailto:m_stolz@web.de>, um einen Termin ausmachen zu können.
Diese Vortragsreise dient dem Sponsoring für den Stipendienfonds ihrer Einrichtung, um mittellosen Menschen eine Weiterbildung zu ermöglichen. So sind Spenden ebenfalls sehr erwünscht. (Spendenbescheinigung werden durch den M.W.A.N.Z.A. e.V. ausgestellt.


Der 34-jährige Absolvent der Kunstakademie Bagamoyo in Tansania ist vielseitig künstlerisch

In der Klasse FA II, Fachakademie für Hauswirtschaft, an der beruflichen
Zu diesem Zweck haben die Schule zusammen mit der Akademie Frankenwarte und dem M.W.A.N.Z.A. e.V. einen Förderantrag beim Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramm in Berlin gestellt. Dieses ENSA-Programm des BMZ (Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) fördert den entwicklungspolitischen Schüleraustausch zwischen Deutschland und Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika. Obwohl der Antrag von den Oberbürgermeistern beider Städte – Würzburg und Mwanza – und den Schulleitern beider Schulen nachdrücklich befürwortet wurde und bei ENSA ausdrücklich Anklang gefunden hatte, bekamen wir von Berlin im Dezember aufgrund der mangelnden finanziellen Mittel die Absage einer Förderung aus Finanzgründen.
Die Schülerinnen haben aber bis heute so großes Engagement gezeigt, z. B. bei einem Benefizkonzert im vollbesetzten Stadttheater selbsthergestelltes afrikanisches Fingerfood verkauft zugunsten von Sozialprojekten, ähnlich auf der Main-Franken-Messe im Oktober 2009. Bei der Schulbank-Aktion für Mwanza waren sie auch dabei. Ebenso konnten sie mit dem Verkauf auf dem Weihnachtsbasar einen zusätzlichen Gewinn erwirtschaften.
Für Unterkunft, Verpflegung, Visa, Impfungen kommen die Schülerinnen selbst auf. Aber für die Flugkosten von über. 1200,00 € pro Schülerin und pädagogische Begleitpersonen –und zehn Schülerinnen wollen mitfahren!- sind wir auf die Hilfe von netten, aufgeschlossenen und ebenso wie wir tatkräftigen Sponsoren angewiesen.
Herr Stolz, der Vorsitzende des M.W.A.N.Z.A. e. V., hat bei seinem Besuch mit dem Chor VOICES im November 2009 in Mwanza unseren Schüleraustausch in der dortigen VETA-Schule schon vorbereitet, ebenso Herr Beckmann, der 2. Vorsitzende, im Februar 2010. Diese Chance, die afrikanische Küche und die afrikanische Kultur hautnah kennen zu lernen, wird sich den Schülerinnen wahrscheinlich im Leben nie mehr bieten. Sie werden am Arbeitsplatz in ihren zukünftigen Betrieben von diesem Austausch in fachlicher und mitmenschlicher Hinsicht profitieren! Jede einzelne Schülerin, die Klara-Oppenheimer-Schule, der M.W.A.N.Z.A. e. V. und die Akademie Frankenwarte arbeiten daher mit großem Engagement daran, dass wir das Projekt doch realisieren und einen wichtigen Beitrag zur Nord-Süd-Begegnung wie auch zur persönlichen Entwicklung der deutschen und auch afrikanischen jungen Frauen leisten können.