Schüler aus Gemünden helfen Schülern in Afrika
Schüler aus Gemünden helfen Schülern in Afrika
Januar 2008
Fast 1000,00 € an Unterstützung kamen allein im Jahr 2007 in der Staatlichen Realschule in Gemünden zusammen, monatsweise tröpfelnd. Seit Ende 2003 engagieren sich Schülerinnen und Schüler dort für ihre gleichaltrigen Kollegen im fernen Tansania, südlich des Viktoriasees. Damals begannen Achtklässler monatlich einen Euro abzugeben, um dadurch den Schulbesuch von Mädchen in Mwanza /Tansania zu finanzieren. Auf eigene Initiative hin hatte sich die Klasse dazu entschieden, sofort gefördert durch ihre Klassenlehrerin Christa Sattaf: „Diese unkomplizierte Aufgeschlossenheit junger Menschen hat mich begeistert. Das hat denen regelrecht Spaß gemacht. Da soll noch einer sagen, die heutige Jugend sei nur auf dem Ego-Trip!“ Inzwischen ist das von einer weiteren „Schülergeneration“ der Deutsch- und Geschichtslehrerin aufgegriffen worden, den jetzigen Klassen 10 b und c.
Wie kommt das Geld zusammen? Florian Kiesewetter, einer der Klassensprecher erklärt: „Wir haben versucht einen Euro im Monat von unserem Taschengeld abzugeben. Das hat meistens geklappt, nicht immer. Und dann war der Kuchenverkauf ein Erfolg, noch mehr die Würstchen. Ich bin selbst erstaunt, wie viel wir geschafft haben.“ 2007 war es die stolze Summe von insgesamt 989,81 Euro.
Die Übergabe des Geldes geschieht auf umständlichem, aber doch direktem Wege: Mit einem Begleitbrief taucht eine kleine Schülergruppe im benachbarten Friedrich-List-Gymnasium auf: „Hallo Herr Stolz, dies ist die nächste Rate für die Afrika.“ Mitten im Pausentrubel wird dann der Religionslehrer herausgerufen und sieht hoffnungsvolle Gestalten vor sich, einmal waren es Bianca Ohmann und Jessica Zügner: Immer wieder neu überrascht, aber natürlich hoch erfreut erhält er dann einen Betrag, gelegentlich gar ein kleines Geldsäckchen überreicht. „Manchmal wissen sie gar nicht genau, wie viel drin ist. Das müsste bisschen mehr als 200,00 Euro sein; Sie können es ja nachzählen“, so der Vorsitzende des M.W.A.N.Z.A. e.V. , der die Kontakte zu der Großstadt am Viktoriasee hält. Er leitet das Geld dann weiter.
Diesmal werden davon Straßenjungen unterstützt, die in dem Projekt Upendo Daima in Mwanza untergekommen sind. Die 16-Jährigen haben die Primary School, die sieben Jahrgänge umfasst, schon hinter sich und können dadurch jetzt ab Januar 2008 eine weiterführende Schule besuchen. Vielleicht reicht das Geld auch noch, damit sie den weiten Weg quer durch die Großstadt von rund 700000 Einwohnern besser zurücklegen können.
Das Leitungsteam Marga van Barschot und Hoja Tarsisius war anlässlich der Mainfrankenmesse in Würzburg. Die Holländerin hatte ihren Jahresurlaub für diesen „Abstecher“ genutzt. Am Stand der Partnerstädte hatten sie ihr Projekt mit den Wohngruppen, dem Tageszentrum und einem Internet-Café vorgestellt, durch das sie nicht nur weiterbilden wollen, sondern auch eigenes Einkommen erwirtschaften.

In seiner Ansprache erläuterte Michael Stolz die Arbeit von M.W.A.N.Z.A. und zeigte dazu eine Reihe von Bildern aus Projekten in Mwanza. Während der Pause wurde afrikanisches Fingerfood gereicht, das von der Klasse FA1 der Klara-Oppenheimer-Schule aus dem Städt. Berufsbildungszentrum vorbereitet und in appetitanregender Aufmachung gereicht wurde. Die 
„Der starke Kindergarten“ in Veitshöchheim wird ihn bei nächster Gelegenheit auch wieder zu sich rufen. Romy Blechschmidt ist von seinem magisch-eindrucksvollen Auftreten noch ganz begeistert: „Mit seinem pädagogischen Geschickt hat er die Kinder verzaubert. Das ganz Andersartige hat ein zartes Mädchen zuerst in Angst versetzt, sie kämpfte mit den Tränen, wollte aber unbedingt dabei bleiben.“ Masken und Lieder hätten seine Tiergeschichte ganz lebendig werden lassen. “So einfach, aber toll!“, war ihr Resumee.




Mussa Kaboni wurde mit der hiesigen Technik des Brandschutzes, mit Rettungsmaßnahmen, Erster Hilfe und Atemschutztechnik vertraut gemacht. Dabei wurde von den drei Schichten der Berufsfeuerwehr großer Wert darauf gelegt, das hier Gesehene auf die Situation in Mwanza zu übertragen. Immerhin sind dort inzwischen drei Feuerlöschfahrzeuge modernerer Bauart im Einsatz.