Huruma – Schule für Kinder mit Behinderung

Unterricht an der Huruma Schule

Die HURUMASCHULE 2006

Bericht von Bertha Haas, Mwanza April 2007

Weitere Informationen im HURUMA-Flyer: Flyer I (pdf – 3,1MB), Flyer II (pdf – 4,9MB)

1. Was im Jahr 2006 vor allem vollendet wurde:

Im Dezember 2005 erhielten wir die schriftliche Aufforderung drei Klassenräume zu bauen. Der Bau begann im Oktober 2006 und ist heute (12.04.07) fertig, sowohl was die Außen- und Innenwände als auch die Klärgrube betrifft.

2. Kostenlose und angemessene Ausbildung wird immer noch angeboten für

  • 22 Schüler in unseren Notklassenzimmern in der Kirche der Hl. Familie weitere 8 Schüler , die weiterhin Physiotherapie und oder Sprachtherapie erhalten entweder zuhause oder die Eltern bringen sie zweimal pro Woche in die Schule.
  • Sechs Schüler sind in die Regelschule entlassen worden, werden aber immer noch unterstützt mit Uniformen, Schulmaterialien und Fahrgeld.
  • Zwei weitere Schüler stehen auf der Warteliste. 18 weitere haben sich um Aufnahme bemüht, wurden aber abgelehnt, entweder weil sie außerhalb unseres Einsatzgebietes wohnen oder weil sie nach der Aufnahme verzogen sind oder weil sie außerhalb unserer Altersgrenze (0 -16 Jahre) lagen. Obwohl sie nicht formell zugelassen worden sind, haben viele von ihnen Hilfe erhalten, z.B. mit Epilepsiemedikamenten, Krankengymnastiktraining für Eltern etc.
  • zwei Kinder wurden orthopädisch operiert, drei Rollstühle wurden gekauft und zwei repariert. Diesen Kindern wird regelmäßig mit Nahrungsmitten geholfen.
  • Alle Kinder waren zum Gesundheitscheck eingeladen. Von den 26, die teilnahmen, benötigten und erhielten 24 Behandlung. Acht Schüler erhalten fortlaufend Medikamente gegen Epilepsie, Autismus oder Fischschuppenkrankheit. Alle Schüler erhalten Medikamente oder Behandlung gegen Malaria, Ohrinfektionen, Parasiten etc.

Summe: 57 behinderte Kinder/ Jugendliche erhalten in irgendeiner Art Hilfe.

3. Die Huruma-Schüler werden in Kursen auf Überlebensfähigkeit vorbereitet bzw. werden beruflich qualifiziert

  • 27 Schüler haben an 3 Ausflügen teilgenommen: 1) in ein Museum über die wildlebenden Tiere von Tansania (dieser Ausflug war geplant als Bootsfahrt auf eine Insel, aber das Schiff war nicht sicher genug für Kinder mit den großen Handicaps, wie sie die unserigen haben)   2) zu einem Flughafen als Teil der Lehreinheit ‚’Luft und Fliegen’ nach Kayenze als Teil der Lehreinheiten ’Wasser’ und ‚Sklavenhandel’ .Im Klassenzimmer wurde jeder Ausflug vor-und nachbereitet , einschließlich diverser Kunstprojekte.
  • Jeder Schüler hat eine Büchertasche genäht, entweder von Hand oder mit einer handbetriebenen Nähmaschine. Außerdem haben sie ihre Uniformen geflickt. Die Schüler haben Schemel hergestellt für diejenigen, die Boden nicht mit ihren Füßen erreichen können. Sie haben an Experimenten teilgenommen mit Flaschenzügen und Hebebalken. Ein Schüler lernt Schreibmaschine schreiben. Die Schüler pflanzten, pflegten und ernteten „mchicha“, eine Art Spinat.
  • Angesichts der steigenden Lebensmittelpreise in Tansania laser Schwerpunkt auf der Fähigkeit gesunde, nahrhafte und ausgewogene Mahlzeiten zu bereiten. Zu diesem Zweck haben wir jede Woche eine Mahlzeit zubereitet, bei der die Schüler an jedem Schritt beteiligt waren: Planung, Einkauf, Vorbereitung, Kochen, Servieren und Aufräumen. Die Schüler putzen weiterhin täglich ihre Zähne, nachdem sie ihr Porridge gegessen haben.

 

4. Olympia Spezial

Die Hurumaschule sponserte ein Ereignis, an dem alle Schüler –auch diejenigen, die in die Regelschule entlassen worden waren – und alle Eltern teilnahmen. Unser Schwerpunkt lag eher auf Kooperation als auf Wettbewerb: Teamfähigkeit und gegenseitige Hilfe, Anerkennung der Anstrengung. Jedermann machte mit ,ohne dass auf den Grad der Behinderung Rücksicht genommen wurde. Der Höhepunkt des Tages war, als Andrea, der mit Krücken geht, unerwarteterweise ankündigte, dass er jetzt auf dem Schwebebalken gehen würde – und Erfolg hatte.

 

5.Lehrerfortbildung

  • innerhalb des Kollegiums: 1) unser ausgebildeter Lehrer hat gelernt, wie man individuelle Erziehungspläne aufstellt – in allen Klassenräumen kann man jetzt IEPs sehen, die mit Hilfe der Eltern entwickelt wurden. 2) Unser Kollegium kann jetzt genau einschätzen und festhalten, welche Fortschritte die Schüler machen. 3) Unser Kollegium verbessert seine Fähigkeit, das Geben von Anweisungen besser zu planen und an die individuellen Möglichkeiten des einzelnen Schülers anzupassen
  • 7 tansanische Grundschullehrer, die bisher arbeitslos waren, bekamen von uns die Ausbildung finanziert, damit sie als Hilfslehrer arbeiten können. Einer von ihnen macht weiter, indem er Zeichensprache studiert, was ihr helfen soll, als Lehrerin für Sprachanregung wirkungsvoller zu arbeiten. Alle haben Englischkurse belegt.
  • Die 2 jungen Frauen, denen geholfen wurde, ein Montessori College zu besuchen, haben ihre Prüfung im Nov. 2006 abgelegt.
  • 2 ausgebildete Lehrerinnen sind angestellt worden, einer von ihnen wird geholfen eine Computerausbildung zu absolvieren in der Hoffnung, dass sie die Position einer Direktorin der Hurumaschule einnekmen kann. Ein ausgebildeter Lehrerin hat uns zwecks Weiterbildung verlassen.

6. Unterstützung für die Eltern

 

Walezi wa Watoto Walemavu Pasiansi hat/haben sich 2006 zur gegenseitigen Unterstützung zehnmal getroffen. Der Schulausschuss, der komplett aus Eltern bzw. Vormündern besteht, traf sich jeden Monat, um die Angelegenheiten der Hurumaschule und der WWWP durchzuführen.
(übersetzt von Hanne Bellemann-Benkert)