„Ich hoffe meine Einbürgerung klappt rechtzeitig …“, so schrieb Mama Salalah noch im Juli, als sie ihre Vortragsreise für November ankündigte. Seit Jahren betreibt sie diesen Schritt, weil sie sich mit dem Herzen eine ganze Tansanierin geworden ist. Im Februar 2012 konnte OB Rosenthal sich bei einem Treffen mit Staatspräsident Kikwete zwar für ihr Anliegen verwenden, aber bis jetzt hat es noch nicht geklappt. Gegenwärtiger Stand laut der letzten Auskunft von ihr: „Ich hoffe die Staatsbürgerschaft in Kürze zu erhalten.“ Die 48-jährige gebürtige Koblenzerin mit dem deutschen Namen Christiane Strauch lebt schon lange Jahre in Würzburgs Partnerstadt Mwanza und ist eine Anlaufstelle für junge PraktikantInnen, die sie in die sprachliche und kulturelle Welt Tansanias einführt. Sie arbeitet dort nämlich als Dozentin an der iltc, dem International Languages Training Centre.
2006 und 2010 war sie bereits in Würzburg zu Gast. Gegenwärtig unternimmt sie mit ihren Vorträgen eine echte Deutschlandreise, die sie von Gersfeld nach Koblenz, Hannover, Karlsruhe, Berlin, weiter über Kaiserslautern, Köln, Düsseldorf schließlich nach Würzburg führt. In der Woche ab dem 24.11. hat sie der M.W.A.N.Z.A. e.V. hierher in die Partnerstadt eingeladen.
Wie breit die Themenpalette ist, die die Afrikanistin anbietet, zeigt sich an den Veranstaltungen: An den Vormittagen am Montag und Donnerstag führt sie an Schulen in Gemünden Schülerinnen und Schüler von Staatl. Realschule und Gymnasium (FLG) in die ganz andere Lern- und Lebenswelt ihrer Alterskollegen im Osten Afrikas ein, am Freitag steht um 9.40 h in der Aula der Franz-Oberthür-Schule das Thema „Umwelt im Umbruch? Mülltrennung, Recycling und erneuerbare Energie in Tansania“ im Mittelpunkt. Das geschieht in Kooperation mit der Umweltstation. Weitere Interessierte sind dazu herzlich eingeladen.
Nach einem Impulsreferat für städtische MitarbeiterInnen im Allgemeinen Sozialdienst der Stadt Würzburg über „Familienstrukturen, Geschlechterrollen und Erziehungsverantwortung in Tansania“ wird der Montagnachmittag an der Universität am Wittelsbacher Platz beschlossen. Thema dort: „Schule und Bildung in Tansania. Problemfelder und Lösungsstrategien“.
Der Donnerstagabend klingt aus mit einem Vortrag über die soziologischen Hintergründe von Kisuaheli, der ostafrikanischen Verkehrssprache, veranstaltet von der Gesellschaft für deutsche Sprache.
An Sprachinteressierte richtet sich dann auch am Freitag, 29.11 und Samstag ein Crash Kurs Kisuaheli an der KHG, Hofstallstr. 4. Dort kann man sich auch noch anmelden (0931/354530). Unter „Crash-Kurs Kisuaheli“ findet sich hier auf der Homepage noch Genaueres dazu.
Abschließend wendet sie sich mit einem echten Problemthema an eine interessierte Öffentlichkeit: „Altkleiderspenden – schädlich oder hilfreich für die Länder Afrikas? Etwa ein Job für Arbeitslose?“ Im Weltladen, Plattnerstr.4, wird dieser Vortrag in Kooperation mit den Würzburger Grünen am 30.11. um 19.00 h angeboten. Die Würzburger Stadträtin Benita Stolz wird einleitend über die Verbindung der Kommunalpolitik zur Einen Welt sprechen.
Der M.W.A.N.Z.A. e.V. hat sie für diese Woche eingeladen, um dadurch den Stipendienfonds ihres Bildungszentrums in Mwanza zu unterstützen, das Kurse in Deutsch und Englisch sowie in Computeranwendung anbietet, aber auch Einzelfallnachhilfe nach Bedarf. Ebenso wird eine ungewöhnliche Selbsthilfegruppe von AIDS-Witwen in Mwanza von Mama Salalah begleitet; diese waren durch ihre mittlerweile gestorbenen Männer infiziert worden. Und schließlich sucht Mama Salalah Förderpaten für Mädchen des Amani Girls’ Home.
Durch einen Empfang im Rathaus durch Bürgermeister Adolph Bauer wird diese städtepartnerschaftliche Aktivität gewürdigt.
