Berufsschüler aus Mwanza schon unterwegs nach Würzburg

Beim Besuch des Privatsenders Star TV wurde Thereza Makinda zur Städtepartnerschaft Würzburg - Mwanza befragt. Quelle M.W.A.N.Z.A. e.V.

Noch etwas verhalten freute sich Thereza Makinda(50), als sie letzten Oktober die Technikerschüler der Franz-Oberthür-Schule bei sich in Mwanza an der VETA-Berufsschule zu Gast hatte. Ob sie Ende April 2013 wirklich beim Gegenbesuch in Würzburg mit dabei sein würde? „Mungu akipenda“, lächelte sie: „Wenn Gott will.“

Seit Anfang dieser Woche (seit dem 16.4.) ist sie, die Fachbereichsleiterin der Installateure (Plumbing and Pipe Fitting) bereits unterwegs. Die reichlich 1000 km von Mwanza nach Daressalam werden in einer langen Tagesreise von 5 h bis 23 h im Bus bewältigt – wenn alles gut geht. In Dar treffen mit ihr neun Schüler, drei Schülerinnen, alle 20 bis 25 Jahre alt, sowie die Schulleiterin Dorothy Kihampa schon auf eine Vorbotin von Würzburg: die Erlöserschwester Berntraud, die als Pensionärin noch ein Schul- und Tagungszentrum in Chamazi betreut. „Natürlich sind wir gerne bereit sie wieder aufzunehmen“, war ihre Mail-Antwort auf die Anfrage von Michael Stolz, den Vorsitzender des M.W.A.N.Z.A. e.V. In Daressalam müssen auch die deutschen Visa von allen persönlich auf der Botschaft abgeholt werden. Vor drei Wochen waren die Anträge von „Madame Thereza“, wie sie gerne genannt wird, ebenfalls persönlich angegeben worden, auch das eine mehrtägige Unternehmung.

Am Mittwoch haben sie tatsächlich alle die Visa erhalten – auch das Placet der oberen VETA-Behörde ist da. Jetzt kann eigentlich nichts mehr passieren, bis am Freitagmorgen um 3.00 h das Flugzeug sie auf die 7000 km lange Reise nach Würzburg bringt.

Wie sehr aber auch in Afrika Bürokratie und Zuständigkeiten eine eigene Macht entfalten können, mussten 2011 die Hauswirtschaftsschülerinnen von VETA spüren, als sie erst in allerletzter Minute das OK für die Reise nach Würzburg an die Klara-Oppenheimer-Schule von der tansanischen Berufsschul-Aufsichtsbehörde erhielten. Für alle Notfälle hält sich diesmal Homaira Mansury telefonisch bereit. „Am Montag werde ich sie an der Akademie Frankenwarte begrüßen, wir schaffen das“, ist sie sich sicher.

An diesem Freitag (19. April) wird eine kleine Abordnung die Gruppe in Frankfurt abholen: Neben den bereits Genannten wird Dobrochna Zawisza, eine polnische Praktikantin des Stadtjugendrings mit dabei sein und natürlich OStR Ralf Geisler von der Franz-Oberthür-Schule: „Unsere Vierer-Kooperation hat die Vorbereitungen sehr erleichtert; menschlich wie organisatorisch haben wir wunderbar zusammengearbeitet, um auch ein interessantes Programm für die Gäste zu erstellen. Das sind wir denen schuldig, die uns im Herbst so reiche menschliche und berufliche Erfahrungen vermittelt haben.“

Bis zum 4. Mai wird die Berufsschülergruppe in Würzburg sein. Die Teilnahme am Unterricht steht natürlich im Mittelpunkt. Doch gleich am ersten Sonntag steht auch ein Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart auf dem Programm. Die Freikarten hat Heiko, ein Technikerschüler besorgt: „da bin ich dran geblieben, bis ich die Karten hatte. Das ist mein Dankeschön für den herzlichen Besuch in unserer Partnerstadt.“