Tunaweza – Werkstatt für Jugendliche mit Behinderung

Jana Schiemenz, Mitarbeiterin am Tunaweza Zentrum
Jana Schiemenz, Mitarbeiterin am Tunaweza Zentrum

Behindertenförderung „TUNAWEZA“

Annual report 2011 „TUNAWEZA Activity Centre and Job Assistance for Young People with Disabilities“ english (pdf)

Taarifa ya mwaka 2011 „Kituo cha Shughuli na Msaada wa Ajira kwa Vijana wenye Ulemavu“ Kiswahili (pdf)

Bericht von Jana Schiemenz im September 2011 deutsch (pdf)

Besuch der H,T,P, Concept Gesellschaft für Marketingforschung mbH TUNAWESE

Schüler der GS Lengfeld und Graf-zu-Bentheim-Schule des Blindeninstituts laufen für „Tunaweza“

Unterstützer-Verein für Behinderten-Projekt in Mwanza gegründet

Bericht von Jana Schiemenz im August 2010 deutsch (pdf-Dokument)

Report of Jana Schiemenz from August 2010 english (pdf-file)

Bericht von Jana Schiemenz im Mai 2010


Spenden

Jana Schiemenz, Mitarbeiterin am Tunaweza Zentrum

Behindertenförderung „Tunaweza“

Eine Werkstatt für junge Menschen mit Behinderung in Mwanza/Tansania

Mwanza – eine wachsende Stadt am Victoriasee

Buntes, geschäftiges Treiben in den Straßen um den großen Markt. Eine Frau mit einem riesigen Tablett voll reifer Mangos auf dem Kopf, Händler die lautstark ihr Sammelsurium an Waren feilbieten-bunte Stoffe, Taschenlampen, Wäscheklammern, Schuhe, getrocknete Fische. Hupende Autos, Karren, auf denen Baumaterialien transportiert werden, gezogen von schweißüberströmten Tagelöhnern, kichernde Schulkinder, telefonierende Geschäftsleute, dazwischen bettelnde Straßenkinder, ein blinder Mann, der tagtäglich an der gleichen Stelle steht und mit seiner vollen Tenorstimme Kirchenlieder singt, in der Hoffnung von den vorbeigehenden Passanten dafür einige Schillinge zu bekommen. Ein körperbehinderter Mann, die sich, ohne viel Beachtung zu finden, am Boden kriechend einen Weg durch das Gewimmel an der Bushaltestelle sucht. Laute Hip Hop Musik aus dem Lautsprecher eines vorbeifahrenden Wagens, ein Masaai traditionell gekleidet in roten Tüchern. Ein Wirrwarr an Farben, Gerüchen und Geräuschen – Eindrücke aus dem Alltag im Stadtzentrum von Mwanza, einer tansanischen Stadt am südlichen Ufer des größten Binnensees Afrikas, dem Victoriasee.

Mwanza ist mit mehr als einer Million Einwohnern, nach Dar es Salaam die zweitgrößte Metropole Tansanias. Die Stadt ist eine Zuzugsregion, deren Bevölkerung im Verlauf der vergangenen Jahre enorm gewachsen ist und weiter wächst. In Tansania leben 120 verschiedene Ethnien, alle mit ihrer je eigenen Kultur und Sprache. Die Mwanza Region ist traditionell Heimat der größten Volksgruppe Tansanias, den Sukuma. In der Stadt mischen sich jedoch mittlerweile Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion. Die verbindende, von allen gesprochene Sprache ist Swahili, eine Sprache die zur Zeit des Sklavenhandels an der Küste Ostafrikas entstanden ist und mittlerweile nicht nur in Tansania, sondern auch in Kenia, Uganda und den östlichen Teilen des Kongos verbreitet ist.

Mwanza besitzt den größten Binnenhafen des Landes. Dies und die Anbindung an das Eisenbahnnetz macht die Stadt insbesondere nach der Befriedung der Konflikte in den Nachbarregionen (Ruanda, Burundi, Kongo) zunehmend zu einem wichtigen Wirtschafts- und Handelszentrum. Während im Stadtzentrum ständig neue Bürogebäude und Hotels und in einigen Stadtteilen die großzügigen Häuser einer vom Wirtschaftswachstum profitierenden Mittelschicht entstehen, ist die Situation der Mehrheit der Bevölkerung von Mwanza nach wie vor von Armut und einem Leben unter einfachsten Bedingungen geprägt. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird auch in Mwanza unübersehbar größer.

Obwohl in den Fabriken, staatlichen Institutionen und Dienstleistungsgewerben Mwanzas zunehmend Arbeitsplätze entstehen, bleibt die Arbeitslosigkeit hoch und viele überleben durch nur Tätigkeiten im informellen Sektor oder als Tagelöhner. Bildung und Ausbildung sind im heutigen Tansania mehr denn je der Schlüssel zu einer Verbesserung der Lebenssituation und Teilhabe am ökonomischen Aufschwung.