Tunaweza – Werkstatt für Jugendliche mit Behinderung

Jana Schiemenz, Mitarbeiterin am Tunaweza Zentrum
Jana Schiemenz, Mitarbeiterin am Tunaweza Zentrum

2. Die Philosophie

Die Pädagogik von TUNAWEZA soll geprägt sein von dem Bewusstsein, dass Menschen mit Behinderung Begabungen und Stärken haben, die es zu entdecken und zu fördern gilt. Da wo Fähigkeiten und vorhandene Ressourcen in den Vordergrund gestellt werden, anstelle von Beeinträchtigungen und Defiziten, eröffnen sich Entwicklungschancen.

Entwicklung, sowohl im Hinblick auf einzelne Individuen als auch in Bezug auf eine Gesellschaft, ist einen Prozess des Wachstums und Sich-Selbst-Entfaltens, der positiv unterstützt und angeregt werden, aber nicht von außen „gemacht“ werden kann. TUNAWEZA möchte gemeinsam mit Betroffenen ein tragfähiges, kulturangepasstes Konzept entwickeln, dass den Bedürfnissen behinderter Menschen und den Realitäten in Mwanza Rechnung trägt und gemeinsam mit den Erfahrungen und Entwicklungen aller Beteiligten wächst.

Die Organisation möchte Hilfe leisten, die ökologisch und sozial nachhaltig ist. Menschen sollen keine abhängigen Hilfeempfänger werden, sondern ihre Kompetenzen erweitern und dazu befähigt werden, selbstbestimmter zu handeln und den Kreislauf von Armut und Behinderung zu durchbrechen.

Das TUNAWEZA Center soll ein Ort sein, an dem Menschen an einem kreativen Prozess teilhaben, sich in gegenseitigem Respekt und Wertschätzung weiterentwickeln und die Mitarbeiter gemeinsam mit den Jugendlichen mit einer Behinderung und deren Familien nach Zukunftsperspektiven und Arbeitsmöglichkeiten individuell für jeden Einzelnen suchen.

TUNAWEZA möchte mit Menschen zusammenarbeiten, die bereit sind, die gewohnten Wege und Denkmuster zu hinterfragen, Neues zu wagen und gemeinsam eine Kultur gegenseitiger Wertschätzung und partnerschaftlicher Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe zu entwickeln. Ziel ist nicht nur, Menschen mit einer Behinderung in das Arbeitsleben zu integrieren, sondern auch einen dialogischen Prozess des gemeinsamen und interkulturellen Lernens zu gestalten und als Produkt davon der Gesellschaft neue Impulse im Umgang mit Menschen mit Behinderung zu geben.